Das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern – Ursachen und Hilfe
Wenn das Wetter kühl und die Luft feucht-kalt ist, hat es der Erreger des Respiratorischen Synzytial-Virus besonders leicht, sich breitzumachen. Unter Betroffenen wird der Respiratorische Synzytial-Virus kurz als RSV oder RS-Virus bezeichnet. Doch was verbirgt sich dahinter?
Das Virus ist auf der ganzen Welt verbreitet und tritt in Mitteleuropa am häufigsten in der kalten Jahreszeit, also von November bis April, auf. Was Eltern wissen sollten, wenn der Verdacht im Raum steht, dass ihr Kind das Respiratorische Synzytial-Virus hat und welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt, ist Thema in diesem Beitrag. Vorsorglich sei an dieser Stelle jedoch gesagt: Diese Übersicht kann keineswegs eine genaue Diagnostik und den Besuch beim Arzt ersetzen. Kinder, die Anzeichen einer Infektion mit dem Virus aufweisen, sollten dringend bei einem Arzt vorstellig werden, um eine genaue Diagnose stellen zu können.
Was ist das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern?
Das Respiratorische Synzytial-Virus fühlt sich gerade in den oberen und unteren Atemwege wohl. Der Virus ist weit verbreitet und kommt in jeder Altersgruppe vor – häufiger aber bei Kindern und Säuglingen. Beide Geschlechter, egal ob Mädchen oder Jungen, sind vom RS-Virus gleichermaßen oft betroffen, wobei Jungen häufig stärkere Symptome zeigen.
Das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern gilt als hochansteckend, was auch bedeutet: Das Virus kann sich binnen weniger Tage weiterverbreiten. Das Virus hat eine Überlebensdauer von einigen Minuten auf Oberflächen, an Händen und auf der Kleidung, wodurch eine Infektion und Weiterverbreitung oft rasend schnell stattfindet. Die Inkubationszeit beträgt drei bis acht Tage.
Während bei Erwachsenen die Erkrankung meist unkompliziert verläuft, kann das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern gerade in den Atemwegen zu starken Symptomen führen. Ein Blick in die Wissenschaft zeigt: Bereits im ersten Lebensjahr erkranken 50 bis 70 Prozent der Neugeborenen am RS-Virus. Nach dem Ende des zweiten Lebensjahres haben nachweislich nahezu alle Kinder eine Erkrankung durchgemacht – wobei es in der Praxis häufig als Grippe zuhause behandelt wird, ohne dass ein Arzt das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern überhaupt diagnostiziert.
Achtung: Bei Frühchen könnte eine Infektion einen schwereren Verlauf nehmen, vor allem, wenn die Babys mit Herzfehlern oder Lungenschäden zur Welt kommen. Auch Rauchen in unmittelbarer Umgebung des Kindes kann einen schwereren Verlauf hervorrufen.
Wie äußert sich eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus?
Ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten können die Symptome unterschiedlich aussehen. Die Ansteckung passiert – wie bei den meisten Virusinfektionen – über Tröpfchen- oder Schmierinfektion.
Eine mild verlaufende Erkrankung zeigt sich oft durch grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, Niesen, Halsschmerzen und einen trockenen Husten.
Ein schwerer Verlauf macht sich durch deutlich mehr Symptome bemerkbar, die bis zu acht Tage nach der Infektion auftreten können. Das sind die häufigsten Symptome bei schweren Verläufen:
- Fieber
- hörbare Rasselgeräusche beim Atmen und Husten mit Auswurf
- Atemnot oder beschleunigte Atmung
- kalte, blasse (ggf. sogar bläulich gefärbte) oder trockene Haut
- Kraft- und Appetitlosigkeit.
Bei diesen Symptomen ist der Besuch beim Arzt und das Abklären des Krankheitsbildes von größter Bedeutung, da die Symptome des RSynzytial-Virus sehr ähnlich zu den Symptomen bei Keuchhusten sind. Diese Symptome können sich innerhalb kürzester Zeit, meist in nur wenigen Stunden, verschlechtern, was sogar eine stationäre Beobachtung im Krankenhaus erforderlich machen könnte.
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So wird das Respiratorische Synzytial-Virus bei Kindern behandelt
Um sicher zu sein, dass das RS-Virus mit geeigneten Mitteln behandelt wird, ist eine Diagnose beim Kinderarzt unumgänglich. Dann können – je nach Stärke der Symptome – diese Hausmittel oder einfache Maßnahmen für eine Linderung der Symptome sorgen:
- Viel trinken: So kann sich der festsitzende Schleim besser lösen, da er verflüssigt wird.
- Oberkörper aufrecht lagern: Diese Position erleichtert das Atmen und das Abhusten.
- Nasenspülung oder -tropfen: Befreit von Keimen und Sekret und spült durch.
- Wadenwickel: Bei Fieber ein einfaches Mittel, um das Fieber zu senken.
Bei stärkeren Symptomen und nach Absprache mit dem Kinderarzt werden häufig diese Medikamente zur Linderung der Beschwerden eingesetzt:
- fiebersenkende Medikamente
- Nasenspray
- Antibiotika
- Kortison
Meist ist die Dauer einer Erkrankung kurz. Binnen drei bis zwölf Tagen werden die Symptome wieder abklingen. Jedoch kann sich der Husten über einen längeren Zeitraum halten, teilweise bis zu vier Wochen.
Können Komplikationen durch das Respiratorische Synzytial-Virus auftreten?
Gerade bei Kindern und Säuglingen mit Vorerkrankungen kann es bei einer Infektion mit dem RS-Virus zu Komplikationen oder auch zu Spätfolgen kommen. Frühgeborene, sowie Kinder mit Lungenerkrankungen, Herzfehlern oder Immundefekten zählen unter anderem zu der besagten Risikogruppe. Häufige (Spät-)Folgen des Respiratorischen Synzytial-Virus könnten unter anderem sein:
- Mittelohrentzündung
- Lungenentzündung
- frühkindliches Asthma
Wer bereits einmal eine RSV-Infektion durchlebt hat, kann erneut angesteckt werden. Auch eine Impfung ist möglich und wird den genannten Risikogruppen als sogenannte passive Immunisierung empfohlen. Anders als andere Impfungen umfasst die RSV-Impfung insgesamt fünf Impfdosen. In einem Zeitraum von vier Wochen werden diese fünf Dosen verabreicht.
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Wurde das Respiratorische Synzytial-Virus (zu) lange verkannt?
Da deutlich bekanntere Infektionskrankheiten, wie beispielsweise die Grippe, im selben Zeitraum grassieren, wird das Respiratorische Synzytial-Virus oft verkannt. Das geht mit einer großen Gefahr der unerkannten Weiterverbreitung einher, denn das RS-Virus ist hochansteckend. Dokumentiert ist, dass viele Säuglinge aufgrund einer RSV-Erkrankung ins Krankenhaus müssen. Gerade Babys unter drei Monaten sind aufgrund der kleinen Lungen, die Entzündungen noch nicht gut abwehren können, sehr krankheitsanfällig. Zudem sind die Blutkörperchen der Kleinen noch nicht vollständig ausgebildet, welche ebenfalls zur Abwehr der Krankheitserreger dienen.
Elterntipp: Oft ist der Husten ein Anzeichen, welches einer Grippe-Infektion ähnlich ist, jedoch hält sich dieser beim Respiratorischen Synzytial-Virus deutlich länger. Da das RS-Virus durch eine einfache Tröpfcheninfektion verbreitet wird, ist der beste Schutz die eigene Hygiene. Händewaschen kann hier eine vorbeugende Maßnahme darstellen und bereits eine Art des Schutzes sein. Infizierte Kinder sollten jedoch keine Kindertageseinrichtung besuchen, um keine weiteren Kinder zu infizieren. Ansonsten kann nur ein gutes Immunsystem vor einem schweren Verlauf bewahren. Unumgänglich ist die Infektion nicht. Experten gehen davon aus, dass jedes Kind mindestens einmal im Leben eine Respiratorische Synzytial-Virus-Infektion durchlebt.