Baby tragen leicht gemacht

Was in anderen Völkern und Kulturen seit Menschengedenken „normal“ war, ist in den letzten Jahren auch bei uns in Deutschland immer mehr im Kommen:

 Das Tragen von Babys (und Kleinkindern). Und das ist auch gut so! 

Es handelt sich hierbei um ein evolutionäres Verhalten, das in der menschlichen Stammesgeschichte tief verwurzelt ist. Der Mensch wird als „Tragling“ geboren. Dies kann man deutlich beobachten, wenn man Babys hochhebt: Sie ziehen dabei instinktiv die Beine an und bauen Körperspannung auf, um sich auf den angehockten Hüftsitz vorzubereiten.

Baby tragen

Das Tragen bietet eine Vielzahl an Vorteilen für Baby und tragenden Elternteil.

Getragene Kinder sind oftmals ruhiger und schreien weniger!

Das liegt daran, dass ihr Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe gestillt wird. Sie schlafen besser, weil sie intuitiv wissen, dass sie bei Mama oder Papa absolut sicher sind.

Tragen fördert die elterliche Sensibilität im Hinblick auf die kindlichen Bedürfnisse, da alle Signale des Kindes unmittelbar wahrgenommen werden und Aufschluss über das emotionale Befinden des Kindes geben. Dies trägt zum Aufbau einer sicheren Eltern-Kind-Bindung bei.

Die soziale und kognitive Entwicklung des Traglings wird positiv beeinflusst. Der Säugling sieht die Umwelt aus Sicht der Eltern und nimmt komplett am Alltag teil. Dies regt die Sinne an und ermöglicht einen sehr viel früheren Kontakt mit der Umwelt, als es liegend im Kinderwagen möglich wäre. Das wiederum vermittelt häufig eine zeitigere Sprachkenntnis.

Auch die motorische Entwicklung des Säuglings wird begünstigt, da er ständigen Bewegungsreizen ausgesetzt ist und durch ausgleichende Bewegungen eine bevorzugte Position einnimmt.

Baby tragen

Häufiges Tragen vermeidet eine Abflachung des Hinterkopfes, die durch überwiegende Rückenlage verursacht werden kann. Außerdem sinkt das Risiko einer Hüftdyplasie, sofern in der korrekten Haltung getragen wird. (Dazu später noch mehr.)

Durch die Benutzung von Tragetuch oder Trage gewinnt die Mutter (bzw. der Vater) deutlich an Mobilität.

Viele Babys lassen sich ungern ablegen und protestieren sofort lautstark. Durch die Benutzung einer Tragevorrichtung ist das Kind immer in unmittelbarer Nähe, man hat aber trotzdem die Hände frei – ein riesiger Vorteil, um beispielsweise den Haushalt zu erledigen oder einzukaufen.

Mit einer Trage kann man praktisch überall hin, wohingegen zahlreiche Treppenstufen, ein holpriger Waldweg oder große Menschenansammlungen bei Gebrauch des Kinderwagens oft eine große Schwierigkeit darstellen. Es sei aber angemerkt, dass Gipfelbesteigungen des Mount Everest und Fallschirmsprünge trotzdem nicht wirklich empfehlenswert sind. 😉

Mit etwas Übung ist sogar das Stillen des Babys im Tragetuch möglich, was unterwegs eine Erleichterung der Abläufe bedeutet und überdies vor neugierigen Blicken schützt.

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Lust aufs Tragen bekommen?

Dann fragst du dich jetzt sicher, ab wann du dein Baby tragen darfst und welches die passende Tragevorrichtung für dich ist.

Baby tragen

Während Babytragen oder -sitze häufig erst ab einem gewissen Alter oder Gewicht bzw. einer bestimmten Größe zu verwenden sind, kann man ein Tragetuch schon von Geburt an nutzen. Sehr wichtig ist es hierbei aber, auf die korrekte ergonomische Position zu achten, damit der Säugling sich ohne Haltungsschäden entwickelt. Optimal ist die sogenannte „Spreiz-Anhock-Haltung“. Bei dieser „hockt“ das Baby breitbeinig an der Vorderseite deines Körpers. Die Beine sind hierbei leicht angewinkelt, der Rücken rund, aber nicht überstreckt. Die Knie sollten auf Höhe des Bauchnabels sein.

Bei Babys in den ersten Lebensmonaten, die ihren Kopf noch nicht selbst halten können, muss dieser ausreichend gestützt werden.

Das Material des Tragetuches sollte nicht zu elastisch sein, damit es genug Stabilität bietet und sowohl Säugling, als auch schwereres Kleinkind nicht in sich zusammen sacken.

Egal, wie groß und alt dein Kind ist und ob du später zu anderen Tragepositionen wechselst: Das Tragen mit dem Gesicht nach vorne ist nicht empfehlenswert! Dies macht nämlich die korrekte ergonomische Haltung schlichtweg unmöglich. Der Babyrücken, der eigentlich rund bleiben sollte, wird durchgestreckt, was schlecht für die Hüften ist und ein Hohlkreuz begünstigt. Auch die Spreiz-Anhock-Stellung ist in dieser Position nicht machbar, weil die Beinchen einfach nach vorne herunter hängen. Außerdem droht eine Reizüberflutung, der das Baby sich aber nicht entziehen kann. Vermehrte Unruhe und (abendliches) Schreien können die Folge sein. Trägst du dein Baby hingegen mit dem Gesicht zu dir, kann es sich an deine Brust (oder später deinen Rücken) kuscheln, wenn ihm die unzähligen Eindrücke zu viel werden, und fühlt sich so sicher und geborgen. Zu guter Letzt wird dadurch auch vermieden, dass andere Personen deinem Kind zu nahe kommen.

Größere Kinder können auch in anderen Positionen getragen werden, beispielsweise seitlich auf der Hüfte oder auf dem Rücken. Wenn man ein entsprechendes Tuch im Handel erwirbt, sollte eigentlich immer eine ausführliche Bindeanleitung beiliegen, in der die möglichen Varianten erläutert sind.

Anfangs tut man sich oft schwer mit dem Wickeln und Binden des meterlangen Tragetuches.

Am besten lässt du dir die korrekte Anwendung von deiner Hebamme oder einer professionellen Trageberaterin zeigen.

Wem das Hantieren mit einem riesigen Tragetuch zu umständlich ist, für den können Babytragen eine gute Alternative sein. Diese sind direkt fertig für den Gebrauch und müssen nur noch angelegt werden. Dafür bieten sie aber nicht so viele verschiedene Möglichkeiten wie ein Tragetuch. Bei der Auswahl sollte unbedingt darauf geachtet werden, ab welchem Alter die Trage verwendet werden kann und ob sie die ergonomisch korrekte Spreiz-Anhock-Stellung ermöglicht. Dies ist leider nicht bei allen Herstellern der Fall. Hier am besten Testberichte oder Beurteilungen von Fachleuten in die Entscheidung mit einbeziehen.

Baby tragen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl der richtigen Kleidung. Beachte, dass du und dein Baby euch beim Tragen „Körper an Körper“ gegenseitig wärmt. Darum solltest du selbst dich etwas dünner anziehen, als du es ohne Baby machen würdest.

Auch dein Kind solltest du weniger dick „einpacken“, als dies beispielsweise beim Transportieren im Kinderwagen der Fall wäre. Kleidung aus Seide oder Wolle ist eine gute Wahl, da sie nicht dick aufträgt und den Temperaturausgleich fördert.

Wattierte Schneeanzüge sind beim Tragen völlig ungeeignet! Sie können schnell zur Überhitzung führen, und durch das dicke Material hat dein Kind keine optimale Haltung. Außerdem ist das Anlegen von Tuch oder Trage damit schwierig und wird für alle Beteiligten zu einer sehr unbequemen Sache. Empfehlenswerter ist ein Overall aus Wolle oder Fleece, der dem Baby ausreichend Bewegungsfreiheit lässt und es trotzdem schön wärmt. 

Eine sehr gute Alternative dazu ist ein Tragecover. Dies ist eine Art Beutel, den man über den Rücken des Kindes legt und mit Bändern an der Tragevorrichtung befestigt. Betrittst du einen geschlossenen Raum, kannst du es ganz einfach wieder ablegen und musst dein Baby nicht extra wecken, um es auszuziehen.

Ebenfalls sehr praktisch ist eine Tragejacke. Dabei handelt es sich um eine normale Jacke mit einem speziellen Trageeinsatz, den man bei Bedarf einsetzen kann. So werden dein Kind und du gleichermaßen von einer gemeinsamen Jacke gewärmt. Das Tragen ist damit sowohl auf dem Bauch, als auch auf dem Rücken möglich. Du kannst sie auf Wunsch mit einem extra Schwangerschaftseinsatz kaufen und somit bereits in der Schwangerschaft nutzen.

Fazit: Mut zum Tragen! Es bringt dir und deinem Baby viele Vorteile sowie innige Momente. Du hilfst ihm bei seinem Start ins Leben, indem du es in die noch so fremde Welt hinein trägst.

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